Zweitwohnsitz & Steuerrecht & Melderecht

otto @, Dresden, Donnerstag, 08.02.2007 (vor 6258 Tagen) @ Christian

Danke soweit erstmal, ihr habt mir sehr geholfen bei der Durchdringung des Problems.
Zusammenfassend ergibt sich folgende Argumentationslinie:

Wo es keine zweite Wohnung gibt, gibt es keine ZWSt.

Zur Aussage:
„Familien- und Sozialrecht, Gesundheitspolitik, Unterhaltsverpflichtungen usw.: Da sehe ich konkret keine Berührungspunkte zur ZWSt“
Das ist richtig.Der Punkt ist eben der: wenn N Behörden abkassieren und es kommt die N+1 Behörde die dasselbe probiert (in diesem Fall das Dresdner Steueramt), dann muss halt ab diesen Punkt‚nein’ gesagt werden.

„Woher kriegst Du Deine Lohnsteuerkarte> Etwa von Dresden>”
Nein, Von der (de jure) Hauptwohnung.

„Keine Möglichkeit ist: Über Schmetterlinge in Bolivien zu philosophieren.“
Der Vergleich kommt aus der Chaostheorie und bedeutet kurz: Ist ein System instabil, so bedarf es nur einer geringen zufällige Änderung (Schmetterling) in einem der Parameter und es kippt in einen neuen Zustand. In meinem Fall heisst das: Die ZWSt führt das dazu, dass ich meine, eine Inkonsistenz im Steuer, Melde und Familienrecht zuerkennen glaube. Kurz: man gerät zwischen die Mühsteine der Behörden und keiner ist Willens oder in der Lage oder Zuständig diesen Zustand aufzulösen oder Fragen zu beantworten.

„Für den Rest empfehle ich einen Steuerberater, da gibt es eine Menge Möglichkeiten, auch für Alleinstehende ohne doppelten Hausstand (z.B.: Einsatzwechseltätigkeit)“
Eine Diskussion über Steuererleichterungen war und ist nicht meine Absicht. Ich wollte nur klarmachen, was eine ZWSt für Implikationen hat. Die Anerkennung einer ZWSt setzt Haupt – und Nebenwohnungen voraus und das hat durchaus fiskalische Folgen- die dann aber erst erstritten werden müssen –z.B. doppelte Haushaltsführung.
Kurz: Eine Behörde ist im Irrtum: Entweder das Steueramt oder der Fiskus.
Das gleiche gilt zum Thema Familien- und Sozialrecht.

„Das Leben ist halt kompliziert, und man kann nicht alles gleichzeitig haben wollen.“
Ich will nicht alles haben. Ich bin es nur leid, pausenlos von Überbau getreten zu werden und mich rechtfertigen zu müssen. Und da ist es mir egal, ob der Überbau ‚Stadt Dresden’ (Steueramt), ‚Bundesland Sachsen’(Fiskus) oder ‚Bundesrepublik Deutschland’ oder wie auch immer heisst.

Was mich zum Schluss nochmal interessiert, inwieweit sich das überhaupt für die Kommunen rechnet. Jeder Vorgang kostet Geld, jeder Widerspruch kostet, jede Klage kostet.
Mal von den 'negativen Emotionen' der Betroffenen abgesehen, die bestimmt auf die nächste Möglichkeit warten, sich zu revanchieren.

Herzliche Grüsse
Otto


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