Zweitwohnung in München (formal) aufgeben

Izar @, Dienstag, 31.07.2007 (vor 6086 Tagen)

Zunächst mal danke für das sehr informative Forum, das mir mein Problem etwas deutlicher gemacht hat.

Ich bin Mieter (gemeinsam mit meiner Freundin) einer Wohnung in München. Ich übernehme nun von meinem Arbeitgeber eine neue Aufgabe in Erlangen und muss mir folglich dort ein Zimmer nehmen, das dann wohl formal zum Erstwohnsitz wird weil ich 4 Nächte der Woche dort übernachten werde.

Durch die "feine" Münchner Satzung zur Zweitwohnsitzssteuer würde damit für mich als Inhaber unserer Münchner Wohnung wohl die ZWS fällig werden. Kann ich meine Bestrafung als kinderloser, unverheirateter Pendler effektiv abwenden durch einen Untermietvertrag zwischen mir und meiner Freundin, in der ich Ihr das alleinige Verfügungsrecht über die Wohnung überlasse> Oder muss ich dazu den Mietvertrag ändern (kündigen, meine Freundin einen neuen abschließen>)

Bevor die Frage kommt: Heirat ist zwar prinzipiell eine Möglichkeit, aber "gerade mal eben wegen der Steuer" würde mich (wenn auch lukrativ) ziemlich an die Sichtweise binden: Dieser Staat tut alles in seiner Macht um Kinderlose und Unverheiratete zu Bestrafen - und dieser Strafe würde ich gern ohne Änderung meines Verhaltens entgehen.

Viele Grüße
Thomas

Zweitwohnung in München (formal) aufgeben

Christian @, Dienstag, 31.07.2007 (vor 6086 Tagen) @ Izar

Hallo Thomas,
Kleine Anmerkung zur „Bestrafung des kinderlosen, unverheirateten Pendlers“: Aufzucht und Halten eines studierenden Kindes sind teuerer als die dadurch ersparte Steuer (incl. ZWSt - die Studierende dann evtl. auch zahlen) einbringt. Mal drüber nachdenken und dann erst klagen.:-D
Ansonsten:
In München Ausziehen und neuer Mietvertrag ist sicherlich die sauberste und wirkungsvollste Lösung („Untermietvertrag“ ist nicht ganz so gut, müsste aber auch reichen).
Erlangen wird dann „alleinige Wohnung“ - sonst ist alles für die Katz..
Noch Fragen
Gruß

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Izar @, Dienstag, 31.07.2007 (vor 6086 Tagen) @ Christian

» Kleine Anmerkung zur „Bestrafung des kinderlosen, unverheirateten
» Pendlers“: Aufzucht und Halten eines studierenden Kindes sind teuerer als
» die dadurch ersparte Steuer (incl. ZWSt - die Studierende dann evtl. auch
» zahlen) einbringt. Mal drüber nachdenken und dann erst klagen.:-D

Na ja, bezogen auf die ZWS (und Dinge wie doppelte Haushaltsführung etc.) ist die steuerliche Behandlung von Eheleuten ja (noch) nicht an das Vorhandensein von Kindern gebunden (oder>). Nachdem ich zunächst keine echte Veränderung unserer Lebensrealität mit oder ohne Eheschließung sehe, erscheint mir die Förderung der Ehe hier schon als ziemliche Gängelung in ein moralisches Modell. Nachdem Du das ja schon weit reflektiert zu haben scheinst, kannst Du sicher auch meinen Horizont erweitern und mir aufzeigen, welche "versteckten" Kosten mich durch eine Eheschließung erwarten - lässt man mal Dinge wie Geschenke zum Hochzeitstag außen vor> Mein "Schwiegervater" wird mich sicher auch dieses Jahr vor Weihnachten darauf hinweisen, dass noch Zeit ist Steuervorteile für das ganze Jahr zu erringen und schnell noch zu heiraten.

» Ansonsten:
» In München Ausziehen und neuer Mietvertrag ist sicherlich die sauberste
» und wirkungsvollste Lösung („Untermietvertrag“ ist nicht ganz so gut,
» müsste aber auch reichen).
» Erlangen wird dann „alleinige Wohnung“ - sonst ist alles für die Katz..
» Noch Fragen

Neuer Mietvertrag könnte allerdings auch mal teurer als 9% der Kaltmiete werden, hast Du (oder jemand) vielleicht noch Quellen oder Erfahrungen auf die Auswirkung von "nicht ganz so gut" und Belastbarkeit "müsste aber auch reichen"> Ich suche nach einem Plan B, falls die saubere Lösung an unserer Vermieterin scheitert.

Zweitwohnung in München (formal) aufgeben

Christian @, Dienstag, 31.07.2007 (vor 6086 Tagen) @ Izar

Hallo Thomas,
versteckte Kosten durch die Eheschließung> Eine Frau, die nichts kostet, ist nichts wert. Das sollte reichen.
Die Institution Ehe muss man in diesem Zusammenhang nicht unbedingt als „moralisches Modell“ sondern als - vielleicht auslaufendes Modell - aber immer noch rechtlich geschütztes Institut betrachten.
Erfahrungen mit dem ZWSt-Modell „nicht ganz so gut“ und dessen juristische Belastbarkeit habe ich nicht - dürfte wohl keiner haben. Bleibt halt alles Theorie und letztlich eine „Notlösung“. Nur zur Absicherung für den Fall der Fälle, um das Ganze formal einigermaßen sauber zu gestalten. Vielleicht wäre eine Mitteilung an die Vermieterin „Alleinmieterin ab sofort …“ auch eine Variante (als Zusatz zum Mietvertrag) und reicht genau so aus, um Dich aus dem Status „Mieter einer Wohnung in München“ zu befreien.
Ein „Ausziehen“ in München und Melden mit alleiniger Wohnung in Erlangen wird die Münchener Verwaltung normalerweise überhaupt nicht auf Deine Spur bringen - den Mietvertrag kennen sie ja nicht.
Noch Fragen>
Gruß

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Yvonne Winkler @, Dienstag, 31.07.2007 (vor 6086 Tagen) @ Christian

:-))))

Köstlich

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Hannelore Gustav @, Mittwoch, 01.08.2007 (vor 6085 Tagen) @ Yvonne Winkler

» :-))))
»
» Köstlich

Hallo Izar, hier kann ich nur all denen empfehlen, welche sich nicht für eine Heirat entschließen können und die neue Lebenform weiter genießen und festigen wollen: Unterstützung der Landrätin Pauly, deren Ideen und Bestrebungen sind zwar der Zeit etwas voraus, aber die Wirklichkeit sieht doch so aus, daß man künftig den Schutz der Ehelichen Gemeinschaft absolut nicht mehr zeitzgemäß betrachten wird.
Wir brauchen nur noch viel mehr solche Politiker die 2 oder 3 x geschieden sind, denn mit der Zeit entspricht dieses dann der ohnehin schon vorhandenen Bevölkerungsentwicklung.
Es wird also keine Jahrzehnte mehr dauern, dann sind Gepflogenheiten wie eheliche Treue Auslaufmuster total!
Warum dieses noch todgeschwiegen wird >>> Oder noch so getan wird als wäre die "Latexpauly" nur eine Außenseiterin>>

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Christian @, Samstag, 06.10.2007 (vor 6019 Tagen) @ Hannelore Gustav

nachdem die Wahlen zum Großen Vorsitzenden im Freistaat ja nun gelaufen sind, äußere ich mich mit sicherem Untergrund:
- Die Unterstützung für Frau Pauly war fulminant und überwältigend, ich hätte ihr nicht Mal die Hälfte der erhaltenen Stimmen zugetraut. Sie ist halt ihrer Zeit viel zu weit voraus und außerdem ganz bestimmt am falschen Ort. Und wir lernen daraus, dass nicht jeder bekommt, was er verdient.
- Mein Vertrauen in Politiker, die „eheliche Treue bis dass der Tod sie scheidet“ schwören und dann nach mehreren Scheidungen immer noch nicht genug davon haben, ist ziemlich begrenzt, negative Bevölkerungsentwicklung hin oder her. Wenn jemand schon bei der Eheschließung nicht weiß, was er sagt, welchen Horizont darf man dann von ihm in anderen Dingen erwarten> Aber man soll ja Privatleben und politisches Leben voneinander trennen. Da lobe ich mir gestandenen, ehrliche Politiker wie Seehofer, die unbeirrbar von den Anfechtungen des Lebens fest zum Institut der Ehe stehen, zudem noch dessen moralische Werte vehement zu vertreten wissen und dann noch was für die Bevölkerungsentwicklung tun. Weiter so, Horsti, möchte man da rufen. :-P Auch an diesem Beispiel lernen wir, dass nicht jeder bekommt, was er verdient.
- Aber vielleicht sollte man die Bevölkerungsentwicklung lieber völlig den eingetragenen Lebenspartnerschaften überlassen, das ist zeitgemäß und führt am schnellsten zu einem finalen Ergebnis. :-|
- Eine andere Chance - und durchaus nicht fern der gesellschaftlichen Entwicklung - wäre die Einführung der Scharia anstelle des GG. Damit könnte ich mit direkt anfreunden - schon allein deswegen, weil der Umsatz an Zahnbürsten schlagartig steigen würde.:-)

Mit der Zweitwohnungsteuer und den fast immer verfassungswidrigen Satzungen der Kommunen hat dies aber wenig zu tun.

Gruß
Christian