Die Registrierung mit Haupt-/Nebenwohnung bzw. alleiniger Wohnung richtet sich (theoretisch) ausschließlich nach dem Melderecht. Gem. BVerfG sind Studenten im Allgemeinen so durch ihr Studium in Anspruch genommen, dass sie ihre Hauptwohnung am Studienort haben. Warum man das Halten eines studierenden Kindes nur dann von der Steuer absetzen kann, wenn es die Hauptwohnung bei den Unterhaltsverpflichteten hat, erschließt sich mir nicht.
Das ein Wohnheimzimmer kein Luxus ist, wird Dir jeder glauben, aber das ist weder eine Grundlage für einen erfolgreichen Widerspruch, noch spielt es bei einer Aufwandsteuer überhaupt eine Rolle. Wenn Du in Mainz mit Nebenwohnung melderechtskonform registriert bist, gilt: Es besteht Abgabepflicht. Es sei denn, Du willst den Rechtsweg bis zum BVerfG beschreiten – ob das allerdings was ändert, ist fraglich.

» Jetzt habe ich hier einiges gelesen und bin etwas verunsichert, wie ich einen Widerspruch formulieren könnte, dass man mir glaubt, dass mein Wohnheimzimmer wirklich kein Luxus, sondern notwendig ist.

So wie ich die Sache sehe, ist die Angelegenheit keineswegs aussichtslos, weil die Studenten in Mainz ganz offensichtlich eine nicht unwesentliche Randerscheinung darstellen. Hier eine kleine Argumentationshilfe. Das Schlüsselargument scheint mir die Zugrundelegung der realitätsgerecht typischen Fallkonstellation zu sein.

Den Passus zu Artikel 6 GG würde ich in dem konkreten Fall aber nicht aufgreifen, weil das Studium BAFöG-finanziert ist.

Norman Ziercke
Steuerberater