Einwohnerveredelung i Weingarten

Rebell @, Donnerstag, 27.10.2011 (vor 4536 Tagen)

Weingarten Nachrichten
Luxus: Weingarten will Studenten besteuern
Luxus: Weingarten will Studenten besteuern
WEINGARTEN / dg Die Zweitwohnungssteuer ist per Definition eine Luxussteuer. Alleine der Begriff „Luxus“ legt den strittigen Charakter der Abgabe nahe. Ursprünglich eingeführt, um beispielsweise Eigentümer eines Ferienhauses zu besteuern, da diese zweifellos an der Infrastruktur ihres Ferienortes profitieren und sich zudem den Luxus eines zweiten Domizils leisten können.Nun will auch Weingarten die Steuer einführen. Nicht der wohl nur in schwindend geringer Anzahl vorhandenen Ferienhäuser, sondern der knapp 3000 Studenten wegen. Luxus und Studenten> Das schließt sich normalerweise aus. Weingarten hat sich daher viel Zeit gelassen, die Steuer zu erheben, immer wieder hieß es, man wolle die Studenten nicht über die Maßen belasten. Zumal sich Weingarten zwar als Studentenstadt versteht, nach allgemeiner Auffassung diesem Anspruch aber nicht in allen Bereichen gerecht wird.Nun also doch die Steuerschraube, die dem Modell Ravensburg folgen soll. Das würde einen Steuersatz von zehn Prozent bedeuten. Bei einer angenommen Miete von 200 Euro ergebe sich für die Studenten eine Belastung von 20 Euro im Monat. Ravensburg rechnet dadurch mit Mehreinnahmen von 100 000 Euro in 2011.Noch wertvoller ist die Steuer als Lenkungsinstrument, sie soll Bürger mit einem Zweitwohnsitz dazu bewegen, sich mit Erstwohnsitz in Weingarten anzumelden. Studenten ersparen sich dadurch die Steuer, die Stadt aber bekommt für jeden neuen Bürger Zuwendungen vom Land. Ravensburg konnte im vergangenen Jahr 300 Erstwohnsitze dazu gewinnen, wie viele davon der Zweitwohnungssteuer wegen, ist aber nicht bekannt. Die Rechnung hat also einige Unbekannte. Sicher ist nur, dass fast ausschließlich Studenten von der neuen Abgabe betroffen wären, Pendler mit zwei Wohnsitzen würden beispielsweise nicht erfasst.


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