Medebach hat die Einführung verworfen (WAZ )

Gustav @, Samstag, 09.06.2012 (vor 4748 Tagen)

Der Stadtrat Hin- und hergerissen

„Es waren alle hin- und hergerissen. Schließlich ist die Summe nicht ohne“, sagt Thomas Grosche. Bei der politischen Abwägung kamen schließlich auch die heimischen Banken ins Spiel. Sie hatten die Sorge geäußert, dass mit einer Steuereinführung ein wichtiges Verkaufsargument bei der Vermarktung von leer stehenden Gebäuden zum Beispiel zu Ferienzwecken und damit verbunden ein Anreiz für mögliche Investoren zum Kauf wegfalle. „Diese Bedenken waren schließlich der Hauptgrund für die Ablehnung. Wenn wir pro Jahr zwei Häuser deswegen weniger verkaufen, so die Argumentation der Banken, dann wäre die Zweitwohnungssteuer teuer erkauft“, so Thomas Grosche.

Die öffentliche Debatte um die Steuereinführung hat laut Verwaltungsvorlage ohnehin schon zu Reaktionen geführt. Sechs Abmeldungen von Zweitwohnsitzen habe es gegeben und fünf Personen haben ihren Zweit- in einen Erstwohnsitz umgewandelt. Auf jeden Fall wird die Verwaltung nun jeden Zweitwohnungsinhaber anschreiben, um abzuklären, ob nicht weitere Personen mit Erstwohnsitz gemeldet sein müssten. Dies ist nicht unwichtig, da jeder Erstwohnsitz im Rahmen der Schlüsselzuweisungen des Landes der Stadt einen jährlichen Betrag von rund 500 Euro einbringt
Also Einwohnerveredelung bringt schließlich weniger Ärger als die Zweitwohnungssteuer!!