Höhe der "Erstwohnsitz-Prämie" für die einzelnen Städte
Mich würde einmal interessieren wie hoch die Prämien sind, die die einzelnen Städte dafür bekommen, dass bspw. ein Student seinen Erstwohnsitz dort neu anmeldet.
Es leuchtet mir ein, dass der Betrag - als Bestandteil des Länderfinanzausgleichs (>!) - nicht einheitlich hoch ist (je nach Wirtschaftskraft des Standorts bzw. des Bundeslandes)
Gibt es aber eine Seite bzw. eine Stelle, die mir die Betragshöhe für jede Stadt ausgibt. Oder vielleicht so etwas wie einen "Erstwohnsitz-Prämienrechner"
Vielleicht gibt es ja sogar eine einfache Formel nach der man den Betrag selbst ausrechnen oder zumindest überschlagen kann.
Würde mich wirklich interessieren. Schließlich will man ja auch wissen, warum die Städte diesen ganzen "Schlamassel" mit der Zweitwohnungsteuer überhaupt veranstalten.
Ich würde mich über Resonanz freuen.
Grüße
Sven
PS: (Zufällig) Selbst herausgefunden habe ich, dass die Stadt Mainz wohl für jeden Einwohner 420 € jährlich bekommt.
Höhe der "Erstwohnsitz-Prämie" für die einzelnen Städte
Gleich vorweg - man weiß es vorher nicht.
Das sind nun wahrlich keine „Wohnsitzprämien“ - obwohl der Vergleich mit der Kopfgeldprämie durchaus zutreffend ist. Es geht Dir wohl um die Schlüsselzuweisungen des Landes. Die lassen sich aber nicht für alle Städte über einen Kamm scheren und können sich zudem von Jahr zu Jahr ändern.
Klar ist aber: Einwohner bedeuten für Kommunen bares Geld - jedenfalls wenn sie mit melderechtlicher Hauptwohnung bzw. alleiniger Wohnung in der Stadt oder der Gemeinde erfasst sind. Diese Zahl der Bürger bestimmt wesentlich die Höhe der so genannten Schlüsselzuweisungen des Landes.
Nach einem komplizierten System wird dabei jedes Jahr ein Betrag errechnet, den das Finanzministerium den Städten und Gemeinden pro Bürger überweist, um damit ihre Ausgaben bestreiten zu können.
Dazu kommen dann noch evtl. die Kfz-Steuer und ein Anteil an der Einkommensteuer des Bürgers. Insgesamt so oder so eine Summe, die deutlich höher ist als das Zweitwohnungsteueraufkommen bei z.B. einem Studenten, der üblicherweise wohl weniger als 350 EURO Kaltmiete monatlich bezahlt.
Es rechnet sich also für die Städte, Einwohner mit Druck zu einem „Bürger der Stadt zu machen“. Es rechnet sich meist aber auch für Verwaltungsspitze – beim Monatsgehalt. Deswegen auch die erbitterte Lobbyarbeit der Kommunen zur Beibehaltung der Nebenwohnungsteuer. Aber zum Glück sind unsere Richter ja unabhängig und durchaus in der Lage, diesem Unfug ein Ende zu bereiten.
Alle freuen sich bei dem Spiel
1. Rat und Verwaltung der Stadt, weil es mehr Staatsknete für die Stadt- und die eigene Kasse gibt.
2. Der Neubürger, weil er keine ZWSt zahlen muss. und er der Verwaltung sogar dankbar dafür ist, dass sie ihm diesen einfachen Weg, sich einer Steuer zu entziehen, gewiesen hat (das machen sonst nur Banken bei Großkunden).
3. Rat und Verwaltung der Stadt, die gerade eine Bürger verloren hat, weil sie für ihn nun keinen Aufwand mehr betreiben muss.
und stimmen fröhlich in den Spruch ein:
Heimat ist dort, wo es Zweitwohnungsteuer gibt!
Harmonie im ganzen Land. Was will man mehr>
Höhe der "Erstwohnsitz-Prämie" für die einzelnen Städte
» Mich würde einmal interessieren wie hoch die Prämien sind, die die einzelnen Städte dafür bekommen, dass bspw. ein Student seinen Erstwohnsitz dort neu anmeldet.
Die Frage ist interessant, leider habe ich auch nur ein paar Zahlen verschiedener Städte (u.a. Dresden und Magdeburg) entdeckt. Die Größe der Stadt ist entscheidend, deshalb ist die Steuer gerade auch in den Städten populär, die gerade an der 100.000 kratzen (siehe Story von Jena, kaum waren die 100.000 Einwohner sicher, ist der Stadt auch die ZWS egal).
Wenn also jemand da ein paar zuverlässige Daten hat (Statistischen Bundes/Landesamt>), dann bitte her damit. Wenn es ein paar verwertbare Informationen zusammenkommen, wäre das sicher ein Punkt bei "Statistik" wert...
Höhe der "Erstwohnsitz-Prämie" für die einzelnen Städte
Heute habe ich der Mitteldeutschen Zeitung entnommen, dass die Landeszuweisungen für die Stadt Halle sich auf ca. 1.000 Euro pro Einwohner belaufen.
Ergänzend dazu erfuhr man auch, dass die Stadt nicht mehr die "negative" Methode der Zweitwohnungsteuer anwenden will, um Einwohner zu generieren, sondern künftig erwägt, den Studenten für die Anmeldung zur Erstwohnung in Halle den Semesterbeitrag eines Semesters, nebst Naherholungsticket zu sponsern.
Höhe der "Erstwohnsitz-Prämie" für die einzelnen Städte
Und die "Heimatkommunen" kontern mit einer "Bleibeprämie"! So hatte ich mir den Umgang mit der Staatsknete nicht vorgestellt. Aber wir (> wer ist das>) haben es ja!
Höhe der "Erstwohnsitz-Prämie" für die einzelnen Städte
Wenn ich Zeit habe, recherchiere ich mal bei den Statistikämtern. Dürfte dann sicher genauere Zahlen bringen...