Eschenlohe will 20 %

Kommunalfreund @, Samstag, 27.11.2021 (vor 972 Tagen)

Ab 1. Juli gelten in Eschenlohe neue Regeln. Denn dann werden Zweitwohnungsbesitzer zur Kasse gebeten.
• Die Gemeinde Eschenlohe macht es anderen Kommunen nach.
• Sie führt eine Steuer für Zweitwohnungen ein
.
• Man erhofft sich damit eine gewisse Lenkungswirkung auf dem Wohnungsmarkt.
Eschenlohe – Bislang war Eschenlohe ein Paradies für Zweitwohnungsbesitzer. Steuerfrei konnten sie leben und dennoch die Infrastruktur des Ortes nutzen. Das freute vor allem die Münchner, nicht zuletzt, weil Eschenlohe dank Autobahn und Zug hervorragend von der Stadt aus zu erreichen ist, wie Bürgermeister Anton Kölbl (CSU) weiß. Viele nutzten die Kommune als Schlupfloch, um keine Steuer bezahlen zu müssen. Sie meldeten in München ihren Hauptwohnsitz, in Eschenlohe konnten sie dagegen umsonst eine Zweitwohnung eintragen lassen.
Regelwerk liegt schon lang in Schublade
Das wird sich jetzt ändern. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung eine Zweitwohnungssteuer eingeführt. Mit 20 Prozent auf die Kaltnettomiete richtet sich die Kommune nach Gemeinden wie Krün oder Garmisch-Partenkirchen. Bereits seit 2005 liegt die Satzung bereits in der Schublade der Eschenloher. Allerdings hat sich der Gemeinderat bislang nicht dafür entschieden, sie einzusetzen. Doch jetzt entschied sich das Gremium ganz bewusst für den höchsten Beitrag. DennZweitwohnungsbesitzer kosten den Ort Geld – und das nicht wenig.
Viele haben sich abgemeldet
Als schon vor Monaten absehbar war, dass viele Orte im Landkreis Garmisch-Partenkirchen eine Steuer einführen wollen, ist auf wundersame Weise auch die Einwohnerzahl in Eschenlohe geschrumpft. „Wir sind aber nicht weniger geworden“, erklärt Kölbl dieses Paradoxon. „Nur haben sich bereits viele Zweitwohnungsbesitzer bei uns abgemeldet.“ Der schöne Nebeneffekt dabei: Die Umlage für die Verwaltungsgemeinschaft Ohlstadt ist plötzlich gesunken. Sie wird pro Einwohnerzahl errechnet. Eschenlohe muss somit weniger abdrücken. „Sehr positiv für die Gemeinde“, sagt Kämmerer Christoph Gratz.
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