News: Göttingen hat die ZWS abgeschafft

René ⌂ @, Donnerstag, 02.09.2010 (vor 5154 Tagen)

Die Nachricht ist nicht neu, genaugenommen gescheh es schon vor mehr als einem halben Jahr. Aber wir hatten bisher davon noch nichts mitbekommen, vielen Dank für den Hinweis eines Besuchers.

Die Studentenstadt [link=>page=stadt&id=51]Göttingen[/link] hat zum 01.01.2010 die Zweitwohnungsteuer wieder abgeschafft.

Die Gründe der Abschaffung kann man in der [urlpdf=http://zweitwohnsitzsteuer.de/archiv/goettingen_abschaffung.pdf]Beschlußvorlage[/urlpdf] (lokale Kopie, da nicht verlinkbar) sehr ausführlich nachlesen. Zunächst spielt der finanzielle Aspekt eine sehr entscheidende Rolle. Die Steuer verursacht Personal- und Sachkosten von 80.500 Euro, es werden jedoch nur 45.000 Euro eingenommen, wodurch jährlich ein Defizit von 35.500 Euro verursacht wird, welche eingesprt werden können. Mit der Einführung im Jahre 1997 wurden 138.000 Euro Einnahmen erwartet. Von einst ca. 600 bis 700 ZWS-Fällen verblieben am Ende nicht einmal mehr 200 Fälle. Nicht ganz unentscheidend ist hierbei das Urteil des undesverfassungsgerichtes im Jahr 2005, nach dem berufstätige, verheiratete Pendler ausgeschlossen worden sind – wodurch die zahlungskräftigste Gruppe weggefallen ist. Die Stadt hat teilweise Effekte mitgenommen, nach der einige Nebenwohnsitze zu Hauptwohnsitzen wurden, anfangs gab es ca. 12.000 Nebenwohnsitze, in den letzten Jahren blieb diese Zahl konstant zwischen 10.000 und 11.000 Personen.

Ebenso sieht man die Steuer nicht mehr als Mittel zum Wachstum der Stadt an. Dies sei nur durch “positive Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Stadt Göttingen zu realisieren”. Auch wenn, wie in der Beschlußvorlage geschildert wird, Studenten der Steuer nicht unterliegen, befürchtet man durch die Steuer eher einen Abschreckungseffekt für künftige Studenten. Stattdessen wird verstärkt die Aktion “Heimspiel” betrieben, nach der Studenten zur Ummeldung auch finanzielle Vorteile genießen.

Eigentlich ein Lichtblick, während im Moment viele andere Städte ihre Satzungen für das nächste Jahr beschließen.

News: Göttingen hat die ZWS abgeschafft

Werner @, Donnerstag, 02.09.2010 (vor 5154 Tagen) @ René

Bravo Göttingen!!! – Der Einsatz der kleinen grauen Zellen macht sich auch noch positiv in der Stadtkasse bemerkbar und erspart zudem eine Menge unsinniger Arbeiten (vom Ärger ganz zu schweigen) auf allen Seiten.
Ob die Kölner das jemals merken>>>

News: Göttingen hat die ZWS abgeschafft

Yvonne Winkler @, Freitag, 03.09.2010 (vor 5154 Tagen) @ Werner

Sehr erfreulich. Das finde ich vernünftig.

News: Göttingen hat die ZWS abgeschafft

Alfred @, Freitag, 03.09.2010 (vor 5153 Tagen) @ Yvonne Winkler

»Das finde ich vernünftig.
Irgendwie schon auch.
Aber die Bewertung der ZWSt in ihrer heutigen Ausprägung ist vielleicht weniger eine Frage der Vernunft denn des Anstands.
Erfreulich ist so eine Entscheidung aber alle Mal.

News: Göttingen hat die ZWS abgeschafft

Alfred @, Freitag, 03.09.2010 (vor 5154 Tagen) @ Werner

» Ob die Kölner das jemals merken>>>
Nein, denn sie wissen nicht, was sie tun. 2010 will man die Millionengrenze knacken - koste es, was es wolle.

News: Göttingen hat die ZWS abgeschafft

Rebell @, Freitag, 03.09.2010 (vor 5154 Tagen) @ René

» 01.01.2010 die Zweitwohnungsteuer wieder abgeschafft.

Die Steuer verursacht Personal- und Sachkosten von 80.500 Euro, es werden jedoch nur
» 45.000 Euro eingenommen, wodurch jährlich ein Defizit von 35.500 Euro
» Ebenso sieht man die Steuer nicht mehr als Mittel zum Wachstum der Stadt an. zur Steigerung der Attraktivität der Stadt Göttingen zu realisieren”.
» durch die Steuer eher einen Abschreckungseffekt für künftige Studenten.
Die >Zweitwohnungssteuer wird sich eines Tages zu Tode laufen, denn auch Tourismusgemeinden werden mit der gezielten Einführung wegen Lenkungseffekten i. Hintergrund- Einschränkung von vielen Wohnungen einer Sorte von Gästen, die man nicht gerne haben möchte werden künftig auch erkennen, dass mit der Besteuerung die Attraktivität der Tourismusgemeinde stark darunter leiden wird. Erste Anzeichen sind erkennbar in Bayern stehen tausende derartgige z.T. viel zu hoch besteuerte Ferienwohnungen zum Verkauf, niemand will diese mehr zu vernünftigen Preisen kaufen. Ein Käufer dem diese Steuer bekannt ist, kalkuliert bereits beim Kauf die Steuer mindestens 10 Jahre mit ein und bezahlt von Haus aus weniger. Erfahrungsgemäß vermeiden die Verkäufer und Vermittler diese Steuer zu vertuschen- es erfolgt keine Aufklärung bei den Verkaufsgesprächen und auch nicht von Notaren!

News: Göttingen hat die ZWS abgeschafft

Himbim13 @, Dienstag, 07.09.2010 (vor 5149 Tagen) @ René

» Die Nachricht ist nicht neu, genaugenommen gescheh es schon vor mehr als

» einem halben Jahr. Aber wir hatten bisher davon noch nichts mitbekommen.....<

Es geschehen tatsächlich noch Wunder.
Bravo Göttingen!
Vor allem aber wunderbar, dass diese Verwaltungsentscheidung überhaupt an die Öffentlichkeit gelangt ist. Hoffentlich wird dieser Stadt wegen ihrer vorbildlichen Entscheidung vom Deutschen Städte .- u. Gemeindetag nun nicht wegen diesem, für die anderen 2.WhgSt erhebenden Kommunen negatives „propagandistisches Verhalten“ in Acht und Bann verstoßen. Denn, wer wohlüberlegte bürgernahe Entscheidungen trifft oder die Wahrheit sagt, wird doch, wie in jüngsten Tagen geschehen, wie ein „Aussätziger“ behandelt. In den überwiegenden Medien, ob Bild-, Hör-, oder Print-, gilt die Pressefreiheit und die freie Meinungsäußerung doch nur, wenn diese der Meinung dieser Medien entspricht. Wenn das BVerfG. wieder einmal eine berechtigte Klage gg. diese Steuer ablehnend entschieden oder nicht angenommen hat wird dieses in fetten Lettern in die Welt posaunt. Wenn aber der Verein gegen die Zweitwohnungsteuer e.V. oder freie von der Steuer Betroffene, mit Leserbriefen an die Öffentlichkeit gehen wollen, werden alle erdenklichen Tricks angewendet, dass die Lügen der Verantwortlichen dieser Steuer nicht ans Tageslicht kommt.
Nun noch viel mehr, da ja Teile der Studentenschaft, aber auch wegen dem Schutz der Familie ein großer Teil der bisher Betroffenen ausfällt. Wer übrigbleibt sind doch nur die ohnehin stimm- und rechtlosen Rentner, die für ihr Alter entsprechend den verlogenen Sprüchen der Politiker vorgesorgt haben und anstelle bei der Bayer.LB. oder Realestet ihr sauer Erspartes in einer Ferienwohnung angelegt haben. Die infolge ihres Alters kaum noch irgendein Darlehen erhalten und wenn diese knapp mit ihren positiven Einkünften über der bayerischen Befreiungsgrenze liegen abgezockt werden. Es kann nur gehofft und gewünscht werden, dass diese Betroffenen sich endlich finden und diesen Abzockern Paroli bieten.