Sinnhaftigkeit der Zweitwohnungsteuer in Zweifel

Hindemith, Freitag, 16.05.2014 (vor 4067 Tagen) @ Gustav

Die Sinnhaftigkeit einer Zweitwohnungssteuer läßt sich nicht nachvollziehen. Selbst Bundestagsabgeordnete in Berlin haben versäumt diese Steuer zu bezahlen, wahrscheinlich in Unkenntnis, dass eine solche Steuer überhaupt existiert.

Die Berliner Zeitung schreibt am 16.Mai (heute), "ursprünglich sollte mit der Zweitwohnungsteuer einmal der Luxus besteuert werden, mehr als nur eine Wohnung zu haben. Das Bundesverfassungsgericht hat nun die Praxis einiger Kommunen, die Steuer einzuziehen, als verfassungswidrig erklärt."

Es ist auch ganz offensichtlich nichts anderes als eine neue Form der kommunalen Abzocke des Bürgers. Das Argument, der Zweitwohnsitzler nutzt die Infrastruktur, bezahlt aber an die Kommune keine Steuern, hat mit dem Bürger wenig zu tun, da ist der staatliche Verteilungsschlüssel vielleicht die richtigere Stellschraube.

Was ist mit dem Studenten, der ein paar Nebenjobs hat und vielleicht auch mehrmals im Jahr die Wohnungswechselt, muß der sich immer gleich hauptwohnsitzlich anmelden? Oder der Familienvater der 200 km von seinem Hauptwohnsitz auf dem Land zur Arbeit fährt, um einen Job in der Stadt auszuüben und dort 5 Tage in der Woche nebenwohnsitzlich wohnt? Wenn er sich dort hauptwohnsitzlich anmeldet, verliert er möglicherweise auch noch das Ehegattensplitting bei der Steuer. Was ist mit Personen, die auf Montage und immer am Arbeitsplatz für ein paar Wochen oder Monate wohnen? Es ist schon eine haarsträubende Abzocke, die man sich hier hat einfallen lassen. Wenn Google die richtige Auskunft gibt, hat sich das irgendwann einmal eine baden-württembergische Gemeinde ausgedacht (1982). Na ja, dort kann man ja auch in der Stichwahl einen Bürgermeister mit weniger als 10 Prozent der Stimmen wählen, wenn genügend viele Kandidaten aufgestellt werden.


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