Sylt erhöht Druck auf Zweitwohnungen

Rebell @, Montag, 02.11.2015 (vor 3564 Tagen)

http://www.shz.de/lokales/sylter-rundschau/zweitwohnungssteuer-als-kassenfueller-in-sh-...
Kritik kommt vom Bund der Steuerzahler: „Das Land baut einen enormen Druck auf, damit es sich selbst von Leistungen befreien kann“, sagt Geschäftsführer Rainer Kersten. Zweitwohnungsbesitzer seien ein allzu leichtes Opfer. Denn: „Die Zweitwohnungssteuer ist diejenige, die man mit dem geringsten Widerstand anheben kann – sie trifft schließlich Ortsfremde und nicht die Wähler der Mandatsträger.“
„Gerade weil der Zweitwohnungsbesitzer ja bei weitem nicht alle Leistungen der Kommune in Anspruch nimmt, muss die Höhe der Steuer im Rahmen bleiben“, fordert der Geschäftsführer von Haus & Grund, Hans-Henning Kujath. Die Beträge hält er jedoch häufig für „exorbitant hoch“. Weniger wegen der Hebesätze, sondern wegen der Bemessungsgrundlage, auf die sie angewendet werden. Dazu dient der Mietwert einer Zweit-Immobilie. Er wird seit Einführung der Steuer 1964 in Anlehnung an die Steigerungen des allgemeinen Verbraucherpreis-Index angepasst.
Auch diese Grundlage aus 1933 in neuen Bundesländern in alten 1964 steht kurz vor der Kippe beim Bundesverfassungsgericht !!!

uf Sylt wird allerdings auch immer wieder darüber diskutiert, die Zweitwohnungssteuer noch deutlich drastischer anzuheben, um so die Zahl der „Zweit-Wohner“ nicht weiter ansteigen zu lassen. Das ist aus zwei Gründen absurd: Ist es politisch gewollt, den Reiz von Zweitwohnungen zu mindern, ließe sich dies zum Beispiel sinnvoller über in diesem Sinne angepasste B-Pläne umsetzen als über Steuererhöhungen. Zum anderen tragen „Zweit-Wohner“ zum Wirtschaftsaufkommen einer Kommune bei – durch Shoppen, Restaurantbesuche oder das Decken ihres Reetdachhauses, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Von „weicheren“ Aspekten einmal abgesehen:

In vielen Urlaubsorten sorgen Zweitwohnungsbesitzer durch ihre Verbundenheit mit ihrer zweiten Heimat, ihrem Engagement und ihre Spendierfreudigkeit dafür, dass es überhaupt noch ein Dorfleben gibt. „Zweit-Wohner“ pauschal per Steuer abstrafen zu wollen, ist allein deshalb nicht klug.
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