Höhe der "Erstwohnsitz-Prämie" für die einzelnen Städte

Alfred @, Freitag, 13.02.2009 (vor 5544 Tagen) @ Footbag

Gleich vorweg - man weiß es vorher nicht.

Das sind nun wahrlich keine „Wohnsitzprämien“ - obwohl der Vergleich mit der Kopfgeldprämie durchaus zutreffend ist. Es geht Dir wohl um die Schlüsselzuweisungen des Landes. Die lassen sich aber nicht für alle Städte über einen Kamm scheren und können sich zudem von Jahr zu Jahr ändern.
Klar ist aber: Einwohner bedeuten für Kommunen bares Geld - jedenfalls wenn sie mit melderechtlicher Hauptwohnung bzw. alleiniger Wohnung in der Stadt oder der Gemeinde erfasst sind. Diese Zahl der Bürger bestimmt wesentlich die Höhe der so genannten Schlüsselzuweisungen des Landes.
Nach einem komplizierten System wird dabei jedes Jahr ein Betrag errechnet, den das Finanzministerium den Städten und Gemeinden pro Bürger überweist, um damit ihre Ausgaben bestreiten zu können.

Dazu kommen dann noch evtl. die Kfz-Steuer und ein Anteil an der Einkommensteuer des Bürgers. Insgesamt so oder so eine Summe, die deutlich höher ist als das Zweitwohnungsteueraufkommen bei z.B. einem Studenten, der üblicherweise wohl weniger als 350 EURO Kaltmiete monatlich bezahlt.

Es rechnet sich also für die Städte, Einwohner mit Druck zu einem „Bürger der Stadt zu machen“. Es rechnet sich meist aber auch für Verwaltungsspitze – beim Monatsgehalt. Deswegen auch die erbitterte Lobbyarbeit der Kommunen zur Beibehaltung der Nebenwohnungsteuer. Aber zum Glück sind unsere Richter ja unabhängig und durchaus in der Lage, diesem Unfug ein Ende zu bereiten.
Alle freuen sich bei dem Spiel
1. Rat und Verwaltung der Stadt, weil es mehr Staatsknete für die Stadt- und die eigene Kasse gibt.
2. Der Neubürger, weil er keine ZWSt zahlen muss. und er der Verwaltung sogar dankbar dafür ist, dass sie ihm diesen einfachen Weg, sich einer Steuer zu entziehen, gewiesen hat (das machen sonst nur Banken bei Großkunden).
3. Rat und Verwaltung der Stadt, die gerade eine Bürger verloren hat, weil sie für ihn nun keinen Aufwand mehr betreiben muss.
und stimmen fröhlich in den Spruch ein:
Heimat ist dort, wo es Zweitwohnungsteuer gibt!

Harmonie im ganzen Land. Was will man mehr>


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